Warum eine Standortanalyse der Schlüssel zu stabilem WLAN ist
Ein stabiles und flächendeckendes WLAN ist in vielen Bereichen unerlässlich – ob im Home-Office, in Unternehmen, sozialen Einrichtungen oder öffentlichen Räumen. Doch trotz modernster Hardware und schnellen Internetanschlüssen kämpfen viele Nutzer:innen mit Funklöchern, langsamen Verbindungen und Instabilitäten.
Die Ursache? Häufig liegt es an einer fehlenden oder mangelhaften Standortanalyse der WLAN-Infrastruktur.
🔍 Typische WLAN-Probleme ohne Standortanalyse:
❌ Funklöcher in wichtigen Bereichen
❌ Störungen durch Nachbarnetzwerke oder Elektrogeräte
❌ Überlappende Signale und Interferenzen
❌ Schwache Signalstärke trotz starker Hardware
💡 Die Lösung: Eine gezielte Standortanalyse deckt Schwachstellen auf und hilft dabei, die WLAN-Abdeckung zu optimieren.
Was ist eine Standortanalyse im WLAN-Bereich?
Die Standortanalyse ist der erste Schritt zu einem leistungsfähigen WLAN-Netzwerk. Sie untersucht die baulichen Gegebenheiten, die Netzwerkumgebung sowie die Verteilung des WLAN-Signals, um Funklöcher und Störquellen zu identifizieren.
Ziele der Standortanalyse:
✔ Optimale Platzierung der Access Points
✔ Erkennung von Funklöchern und Signal-Schwachstellen
✔ Vermeidung von Interferenzen mit anderen Netzwerken
✔ Verbesserung der Netzwerksicherheit
✔ Effiziente Auslastung der vorhandenen Bandbreite
Warum ist die Standortanalyse so wichtig?
Selbst leistungsstarke Router und Access Points können keine optimale Leistung erbringen, wenn sie falsch platziert oder durch bauliche Gegebenheiten gestört werden.
🚨 Risiken ohne Standortanalyse:
- Funklöcher: Geräte verlieren die Verbindung oder haben extrem langsames Internet
- Interferenzen: Überlagerungen durch Nachbar-WLANs oder Elektrogeräte
- Überlastung: Access Points in stark frequentierten Bereichen sind überfordert
- Sicherheitsrisiken: Öffentliche Bereiche sind anfällig für unbefugte Zugriffe
💡 Eine gründliche Standortanalyse hilft, solche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Wichtige Faktoren, die bei der Standortanalyse berücksichtigt werden müssen
✅ 1. Bauliche Gegebenheiten und Materialien
Baumaterialien beeinflussen die WLAN-Reichweite maßgeblich.
Baumaterial | Signalabsorption | Auswirkung auf WLAN |
Holz & Glas | Gering | Minimale Signalabschwächung |
Beton & Ziegel | Mittel | Deutliche Reichweitenreduzierung |
Metall & Stahlbeton | Sehr hoch | Blockiert WLAN-Signale fast vollständig |
Wasser (Aquarien, große Pflanzen) | Hoch | Absorbiert Funksignale stark |
💡 Tipp: Vermeide die Platzierung von Access Points hinter dicken Wänden, Metallflächen oder großen Wasserflächen.
✅ 2. Frequenzbänder und WLAN-Standards
Je nach Frequenzband variiert die Reichweite und Durchdringungsfähigkeit des WLAN-Signals.
Frequenzband | Reichweite | Geschwindigkeit | Störanfälligkeit |
2,4 GHz | Hoch | Mittel | Hoch (störanfällig durch Bluetooth, Mikrowellen etc.) |
5 GHz | Mittel | Hoch | Gering |
6 GHz (Wi-Fi 6E/7) | Gering | Sehr hoch | Sehr gering |
💡 Empfehlung:
- 2,4 GHz → Für IoT-Geräte & Reichweite
- 5 GHz → Für hohe Geschwindigkeiten bei kurzer Distanz
- 6 GHz → Für leistungsstarke Netzwerke mit wenig Interferenzen
✅ 3. Nutzerverhalten und Gerätedichte
Die Anzahl der Nutzer:innen und der verbundene Geräte beeinflussen die Netzwerkauslastung.
Umgebung | Anzahl Geräte pro Access Point | Empfohlene Lösung |
Bürogebäude | 20–30 Geräte | Wi-Fi 6 Access Points |
Schulen/Universitäten | 50–100 Geräte | Wi-Fi 6E & VLANs |
Veranstaltungen | 100+ Geräte | Mesh-Netzwerke & Lastverteilung |
Soziale Einrichtungen | 20–40 Geräte | Separate Netze für Personal & Bewohner:innen |
💡 Tipp: Plane einen Puffer ein – besonders in Bereichen mit schwankender Nutzerzahl.
✅ 4. Störquellen erkennen und vermeiden
Verschiedene elektronische Geräte können das WLAN-Signal stören:
Häufige Störquellen:
- Mikrowellen (besonders im 2,4 GHz-Band)
- Babyphones & Funktelefone
- Bluetooth-Geräte
- Aufzüge und metallische Strukturen
💡 Tipp: Vermeide es, Access Points in der Nähe solcher Störquellen zu platzieren.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Standortanalyse für optimales WLAN
📌 Schritt 1: Gebäudestruktur analysieren
- Grundriss erstellen oder besorgen
- Wände, Decken und potenzielle Störquellen markieren
- Wichtige Bereiche identifizieren (Konferenzräume, Gemeinschaftsräume, Außenbereiche)
📌 Schritt 2: Heatmap erstellen
Erstelle eine WLAN-Heatmap, um Funklöcher und Störbereiche sichtbar zu machen.
Empfohlene Tools:
- NetSpot → Für kleine bis mittelgroße Netzwerke
- Ekahau Survey → Für professionelle Netzwerkanalysen
- WiFi Analyzer (Android/Windows) → Für einfache Standortanalysen
Heatmap zeigt an:
- Signalstärke (dBm-Werte)
- Funklöcher (< -70 dBm)
- Überlastete Bereiche
📌 Schritt 3: Access Points strategisch platzieren
- Zentral positionieren → Für gleichmäßige Verteilung des Signals
- Höher platzieren (z. B. Deckenmontage) → Bessere Abdeckung
- Abstände zwischen den Access Points einhalten → Vermeidung von Überlappungen
- Kanäle manuell zuweisen → Automatische Kanalwahl deaktivieren
Richtwerte für den Abstand zwischen Access Points:
- 2,4 GHz: ca. 25–30 m
- 5 GHz: ca. 15–20 m
- 6 GHz: ca. 10–15 m
📌 Schritt 4: Frequenzen und Kanäle optimieren
- Nutze unüberschneidende Kanäle (2,4 GHz → Kanäle 1, 6, 11)
- Im 5 GHz-Bereich DFS-freie Kanäle verwenden
- QoS (Quality of Service) aktivieren → Priorisiere VoIP, Videokonferenzen & Streaming
📌 Schritt 5: Sicherheit und Netzwerkmanagement
- Separate Netzwerke (VLANs) einrichten → Für Personal, Gäste und IoT-Geräte
- WPA3-Verschlüsselung aktivieren
- Firewalls und VPNs integrieren für externe Zugriffe
- Regelmäßige Updates und Wartung durchführen
Tools und Technologien zur Standortanalyse
🔧 Profi-Tools:
- Ekahau Pro – Umfassende WLAN-Planung & Standortanalyse
- AirMagnet Survey – Für große Unternehmen & komplexe Infrastrukturen
🔧 Einsteigerfreundliche Tools:
- NetSpot – Einfaches Mapping von WLAN-Signalen
- WiFi Analyzer – Schnelle Analyse von Signalstärke & Kanalbelegung
- inSSIDer – Visualisierung von WLAN-Kanälen und Interferenzen
Tipps zur WLAN-Optimierung nach der Standortanalyse
✅ Mesh-WLAN-Systeme verwenden → Für große Flächen & mehrere Etagen
✅ Powerline-Adapter einsetzen → Für schwer zugängliche Bereiche
✅ Bandbreitenmanagement (QoS) aktivieren → Wichtige Anwendungen priorisieren
✅ Gästenetzwerke mit Bandbreitenlimitierung einrichten → Hauptnetz schützen
✅ Regelmäßige Re-Analysen durchführen → Netzwerkanpassungen bei veränderten Bedingungen
Die Standortanalyse als Grundstein für stabiles WLAN
✔ Gebäudeanalyse und Nutzerverhalten berücksichtigen
✔ Störquellen erkennen und vermeiden
✔ Heatmaps erstellen, um Funklöcher sichtbar zu machen
✔ Access Points strategisch platzieren und Kanäle optimieren
✔ Sicherheit und Bandbreitenmanagement nicht vergessen
💡Eine gründliche Standortanalyse ist der Schlüssel zu einem stabilen, schnellen und sicheren WLAN-Netzwerk. Ob im Home-Office, Unternehmen oder in sozialen Einrichtungen – nur mit einer gezielten Planung lassen sich Funklöcher vermeiden und die Netzwerkleistung maximieren. 🚀