Warum die WLAN-Testphase entscheidend ist
Eine WLAN-Installation ist erst dann wirklich erfolgreich, wenn das Netzwerk auch unter realen Bedingungen stabil, schnell und sicher funktioniert. Ohne eine gründliche Testphase riskierst du:
❌ Langsame Verbindungen oder Verbindungsabbrüche
❌ Unbemerkte Funklöcher und schlechte Abdeckung
❌ Überlastete Access Points bei hoher Nutzeranzahl
❌ Sicherheitslücken, die Angriffe ermöglichen
💡 Die Lösung: Eine strukturierte WLAN-Testphase, die alle Leistungs-, Sicherheits- und Stabilitätsfaktoren überprüft, bevor das Netzwerk in den Regelbetrieb übergeht.
Warum ist die WLAN-Testphase so wichtig?
Ein WLAN-Netzwerk kann in der Theorie perfekt geplant sein – doch erst ein realer Test zeigt, wie es sich unter echter Belastung verhält.
🔹 Nutzerzahlen schwanken – Ein WLAN muss auch Spitzenlasten standhalten.
🔹 Funkstörungen durch andere Netzwerke – Optimale Kanaleinstellungen sind entscheidend.
🔹 Endgeräte verhalten sich unterschiedlich – Smartphones, Laptops & IoT-Geräte haben verschiedene Anforderungen.
🔹 Sicherheitslücken bleiben oft unbemerkt – Ein offenes Netzwerk kann leicht gehackt werden.
👉 Deshalb ist es wichtig, vor dem offiziellen Start eine vollständige WLAN-Testphase durchzuführen.
Die 5 wichtigsten WLAN-Tests vor dem Start
Ein umfassender WLAN-Test umfasst 5 zentrale Prüfungen, um Performance, Reichweite und Sicherheit sicherzustellen.
Test | Ziel | Warum ist das wichtig? |
Geschwindigkeits-Test | WLAN-Performance messen | Sicherstellen, dass die Bandbreite ausreicht |
Latenz & Ping-Test | Verzögerungszeiten analysieren | Wichtig für VoIP, Gaming & Videokonferenzen |
Abdeckung & Signalstärke | Funklöcher identifizieren und APs optimieren | Verhindert tote Zonen im Gebäude |
Belastungstest | WLAN mit vielen gleichzeitigen Verbindungen prüfen | Testet Stabilität bei hoher Nutzung |
Sicherheitsprüfung | Verschlüsselung, Firewalls & Zugriffsrechte testen | Verhindert Angriffe & Datenlecks |
💡 Tipp: Kombiniere automatisierte Tests mit manuellen Messungen, um möglichst realistische Ergebnisse zu erhalten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: So testest du dein WLAN richtig
📌 Schritt 1: Geschwindigkeit & Bandbreite testen
Ein Speedtest hilft, die tatsächliche Geschwindigkeit des Netzwerks zu messen und zu prüfen, ob die Bandbreite für alle Nutzer*innen ausreicht.
🔹 Tools für den Speedtest:
- Speedtest.net (Ookla)
- Fast.com (Netflix Streaming-Test)
- iPerf3 (professionelle Netzwerkanalyse)
🔹 Wichtige Werte:
Download-Geschwindigkeit | Anwendungsbereich |
50–100 Mbit/s | Standard-Nutzung (Surfen, E-Mail) |
100–500 Mbit/s | Streaming, Home-Office, kleine Büros |
500+ Mbit/s | Große Netzwerke, viele Nutzer*innen |
💡 Tipp: Teste die Geschwindigkeit an verschiedenen Standorten im Gebäude, um sicherzustellen, dass überall stabile Verbindungen bestehen.
📌 Schritt 2: Latenz & Ping-Werte prüfen
Die Latenz (Ping-Zeit) ist besonders wichtig für Echtzeit-Anwendungen wie Videokonferenzen, VoIP und Gaming.
🔹 Tools für Latenz-Tests:
- ping-Befehl in Windows/macOS/Linux (ping google.com -t)
- PingPlotter (visuelle Darstellung von Latenzproblemen)
- iPerf3 (UDP-Paketverluste testen)
🔹 Was sind gute Latenzwerte?
Ping-Wert | Bedeutung |
< 20 ms | Hervorragend |
20–50 ms | Gut für Videokonferenzen & Gaming |
50–100 ms | Akzeptabel für Standard-Nutzung |
> 100 ms | Kann zu Verzögerungen führen |
💡 Tipp: Teste die Latenz mit mehreren gleichzeitig verbundenen Geräten, um zu sehen, ob sie unter Last ansteigt.
📌 Schritt 3: WLAN-Abdeckung & Signalstärke prüfen
Mit einer Heatmap-Analyse kannst du die Signalstärke im gesamten Gebäude messen und Funklöcher oder überlastete Bereiche identifizieren.
🔹 Tools für WLAN-Heatmaps:
- NetSpot (Windows & Mac)
- Ekahau Heatmapper (Profi-Tool für große Netzwerke)
- WiFi Analyzer (Android & Windows)
🔹 Wichtige Werte für Signalstärke (dBm):
Signalstärke (dBm) | Bedeutung |
-30 bis -67 dBm | Hervorragende Abdeckung |
-68 bis -75 dBm | Akzeptabel für Surfen & leichte Anwendungen |
< -75 dBm | Funklöcher oder instabile Verbindung |
💡 Tipp: Falls Signalprobleme auftreten, optimiere die Position der Access Points oder nutze Mesh-WLAN-Systeme.
📌 Schritt 4: Belastungstest durchführen (Multi-Device-Test)
Ein WLAN muss viele gleichzeitige Verbindungen verkraften. Simuliere Spitzenbelastungen, indem du:
✅ Mehrere Streams gleichzeitig startest (Netflix, YouTube in 4K)
✅ Viele Geräte parallel Daten hoch- und herunterladen lässt
✅ IoT-Geräte und Smart-TVs verbindest
🔹 Was wird getestet?
- Bleibt die Geschwindigkeit stabil?
- Sinkt die Verbindungsqualität drastisch?
- Führen hohe Nutzerzahlen zu Verzögerungen oder Abstürzen?
💡 Tipp: Falls das WLAN instabil wird, aktiviere QoS (Quality of Service), um wichtige Anwendungen wie Videokonferenzen zu priorisieren.
📌 Schritt 5: Sicherheitsprüfung durchführen
Ein sicheres WLAN schützt vor Datenverlust und Cyberangriffen.
✅ Prüfe die WLAN-Verschlüsselung (mindestens WPA3 oder WPA2 AES)
✅ Überprüfe, ob unbekannte Geräte im Netzwerk sind
✅ Teste VLANs und Firewall-Einstellungen auf Schwachstellen
🔹 Tools für WLAN-Sicherheitstests:
- Fing (zeigt alle verbundenen Geräte im Netzwerk)
- Wireshark (detaillierte Netzwerkanalyse)
- Shodan.io (zeigt, ob dein Netzwerk von außen sichtbar ist)
💡 Tipp: WPS (Wi-Fi Protected Setup) deaktivieren, da es oft unsicher ist.
WLAN richtig testen, bevor es in den Betrieb geht
✔ Speedtest & Latenzprüfung durchführen – Ist die Geschwindigkeit ausreichend?
✔ Heatmap-Analyse machen – Gibt es Funklöcher?
✔ Multi-Device-Stresstest simulieren – Hält das Netzwerk viele Nutzer*innen aus?
✔ Sicherheitschecks durchführen – Ist das WLAN gegen Angriffe geschützt?
💡 Eine gründliche WLAN-Testphase stellt sicher, dass dein Netzwerk stabil, schnell und sicher läuft – bevor es offiziell in Betrieb geht. 🚀