Programmieren für Kinder: Einfache Projekte zum Start

In einer Welt, in der digitale Technologien unseren Alltag prägen, wird Programmierkompetenz zur neuen Kulturtechnik. Immer mehr Schulen, Familien und Bildungseinrichtungen entdecken: Programmieren fördert logisches Denken, Kreativität und Problemlösung – und macht obendrein Spaß.

👧🧑 Schon Kinder ab dem Grundschulalter können mit altersgerechten Tools und kindgerechter Sprache erste eigene Programme, Spiele oder Animationen erstellen.

Warum sollten Kinder programmieren lernen?

Vorteil 💬 Was Kinder dabei lernen
Logisches Denken Schrittweises Problemlösen, Wenn-dann-Strukturen
Kreativität & Gestaltung Eigene Spiele, Geschichten, Animationen entwickeln
Selbstwirksamkeit „Ich habe das programmiert!“ – Stolz & Motivation
Fehlerkultur Durch Versuch & Irrtum lernen, „Debugging“ als Lernprozess
Teamarbeit Gemeinsam Projekte planen & realisieren

🧠 Programmieren stärkt nicht nur Medienkompetenz – es verbindet Mathe, Sprache, Technik und Kunst.

Welche Tools & Plattformen eignen sich für Kinder?

🟢 Scratch (ab 8 Jahren)

  • Prinzip: Visuelle Blockprogrammierung – Code wird per Drag-and-drop zusammengesetzt

  • Plattform: Browserbasiert & kostenlos

  • Ideal für: Spiele, Animationen, interaktive Geschichten

  • Website: scratch.mit.edu

🟢 ScratchJr (ab 5 Jahren)

  • Einführungsversion von Scratch

  • Tablet-App für iOS & Android

  • Spielerisch und kindgerecht – perfekt für Vorschule & Grundschule

🟢 Blockly Games

  • Google-Projekt für Einsteiger*innen

  • Spielerische Einführung in Logik & Programmierprinzipien

  • blockly.games

🟢 Code.org (ab 6 Jahren)

  • Riesige Auswahl an kostenlosen Programmierkursen mit bekannten Figuren (z. B. Minecraft, Star Wars)

  • Unterstützt Block- und Textbasiertes Programmieren

  • Ideal für Schulprojekte und Homeschooling

  • code.org

🟢 Tynker (ab 7 Jahren)

  • Vielfältige Kurse, auch für Fortgeschrittene (Python, JavaScript)

  • Kostenpflichtige Premium-Version, aber viele kostenlose Inhalte

  • tynker.com

Einfache Programmierprojekte für Kinder – Schritt für Schritt

👾 Projekt 1: Eigenes Mini-Spiel mit Scratch

🎮 Ziel Kind erstellt ein einfaches Fangspiel
Was wird gebraucht? Scratch, Laptop/PC, Internet
Lerninhalte Bewegung, Kollision, Punkte zählen
Ablauf:
  1. Figur (Sprite) wählen – z. B. Katze

  2. Objekt wählen – z. B. Ball, der durch das Bild fliegt

  3. Bewegung & Steuerung: Katze folgt Mauszeiger oder Pfeiltasten

  4. Wenn die Katze den Ball berührt: „Punkt +1“

  5. Punkteanzeige hinzufügen

  6. Spiel starten und testen!

💡 Tipp: Gemeinsam mit dem Kind Ideen für neue Regeln erfinden: Zeitlimit? Musik? Schwierigkeit erhöhen?

Projekt 2: Interaktive Geschichte

📖 Ziel Eine selbst erstellte Bildergeschichte mit Geräuschen
Tool: Scratch oder ScratchJr
Geeignet für: 6–10 Jahre
Ablauf:
  • 2–3 Szenen entwerfen

  • Figuren einfügen (z. B. Tier, Roboter, Mensch)

  • Sprechblasen, Geräusche, Hintergrundmusik hinzufügen

  • Beim Klick auf eine Figur passiert etwas (sie spricht, springt etc.)

🎵 Projekt 3: Musikmaschine bauen

🎼 Ziel Programm erzeugt selbstständig Melodien
Tool: Scratch oder Blockly
Lernziel: Wiederholung, Takt, Loops
Ablauf:
  • Sound-Blöcke einfügen

  • Verschiedene Töne mit Klicks auslösen

  • Rhythmus erzeugen durch „Warte“-Blöcke

  • Optional: Lichter & Farben zur Musik kombinieren

Tipps für Eltern & Lehrkräfte

Tipp 💡 Warum das funktioniert
Kein Vorwissen nötig! Viele Tools sind intuitiv – auch für Erwachsene
Gemeinsam entdecken statt erklären Lernprozess wird geteilt & gefördert
Fehler zulassen und feiern Debugging ist Teil des Lernens
Kreative Freiräume lassen Eigene Ideen = mehr Motivation
Ergebnisse präsentieren lassen Fördert Stolz & Medienkompetenz
Interdisziplinär denken Kombiniere Coden mit Kunst, Musik, Mathe, Deutsch

Häufige Fragen zum Programmieren mit Kindern

🤔 Ab welchem Alter können Kinder programmieren lernen?

Schon ab 5 Jahren mit ScratchJr. Ab 7–8 Jahren starten viele mit Scratch oder Code.org. Entscheidend ist Neugier, nicht Technik-Wissen.

🤔 Braucht man teure Geräte?

Nein. Ein einfacher Laptop oder Tablet reicht. Viele Tools laufen kostenfrei im Browser, ohne Installation.

🤔 Muss man dafür Informatiker*in sein?

Nein. Die Plattformen sind so gestaltet, dass Kinder (und Eltern) selbstständig experimentieren können – mit Erklärungen & Tutorials.

Coden mit Kindern – ein kreativer Bildungsweg

✔ Programmieren fördert wichtige Zukunftskompetenzen: logisches Denken, Kreativität, Selbstständigkeit
✔ Mit einfachen Tools & Projekten können schon Grundschulkinder erfolgreich coden
✔ Eltern und Lehrkräfte müssen keine Expert*innen sein – Neugier reicht!
✔ Entscheidend ist die Freude am Entdecken, Tüfteln und Gestalten

💡 Wer programmiert, formt die Zukunft – auch im Kinderzimmer.

Matthias Böhm
Matthias Böhm
Matthias engagiert sich aktiv in der sozialen Integration, indem er Menschen in herausfordernden Lebenslagen unterstützt und das Verständnis zwischen verschiedenen sozialen Gruppen fördert. Sein Ansatz zeichnet sich durch Empathie und Zielorientierung aus, wobei er besonderen Wert darauf legt, die Motivation der Einzelnen zu stärken und deren individuelle Potenziale zu entfalten.
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