Diversität und Inklusion im Personalwesen

Rechtlicher Rahmen und Verpflichtungen im Personalwesen: AGG und Chancengleichheit

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist der zentrale rechtliche Rahmen in Deutschland, der Diskriminierung im Personalwesen verhindern soll. Es legt fest, dass niemand aufgrund bestimmter Merkmale benachteiligt werden darf. Zu diesen Merkmalen zählen:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Ethnische Herkunft
  • Religion oder Weltanschauung
  • Behinderung
  • Sexuelle Identität

Das AGG schützt Mitarbeitende in allen Phasen des Arbeitsverhältnisses – von der Stellenausschreibung über den Bewerbungsprozess bis hin zur Kündigung. Arbeitgeber sind verpflichtet, ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld zu schaffen und Maßnahmen zu ergreifen, die Diskriminierung aktiv verhindern. Diese Verpflichtung erstreckt sich auf die gesamte Organisation und betrifft insbesondere soziale Einrichtungen, in denen Diversität und Inklusion eine Schlüsselrolle spielen.

Förderung der Chancengleichheit in sozialen Einrichtungen

Neben dem AGG sind soziale Einrichtungen besonders dazu aufgerufen, Chancengleichheit durch organisatorische Maßnahmen zu fördern. Dabei geht es um mehr als nur die Vermeidung von Diskriminierung. Strukturelle Maßnahmen, die Chancengleichheit sichern, umfassen unter anderem:

  • Anpassung von Rekrutierungsprozessen: Stellenanzeigen und Bewerbungsgespräche müssen so gestaltet sein, dass alle potenziellen Bewerbenden, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft oder anderen persönlichen Merkmalen, die gleichen Chancen haben. Inklusive Sprache und transparente Kriterien für die Auswahl von Mitarbeitenden sind hierbei von besonderer Bedeutung.
  • Gerechte Vergütung: Gleiche Arbeit muss gleich entlohnt werden. Soziale Einrichtungen sind gefordert, eine gerechte Vergütungsstruktur zu implementieren, die keinerlei Benachteiligungen aufgrund der in AGG genannten Merkmale zulässt. Dies bedeutet auch, dass Unterschiede in der Entlohnung, die auf Diskriminierung zurückzuführen sind, erkannt und beseitigt werden müssen.
  • Barrierefreiheit: Chancengleichheit bedeutet auch, dass Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen zugänglich gemacht werden. Dies umfasst physische Barrierefreiheit (z.B. Rampen oder Aufzüge) und digitale Zugänglichkeit, damit alle Mitarbeitenden in vollem Umfang am Arbeitsalltag teilhaben können.
  • Schulungs- und Sensibilisierungsprogramme: Um Chancengleichheit zu gewährleisten, ist es essenziell, dass alle Mitarbeitenden regelmäßig geschult werden, um unbewusste Vorurteile und Diskriminierung zu erkennen und zu vermeiden. Diese Programme schaffen Bewusstsein für Diversität und Inklusion und helfen, ein offenes und faires Arbeitsumfeld zu fördern.

Vorteile von Diversität und Inklusion im Personalwesen

Diversität und Inklusion bieten zahlreiche Vorteile, die sich positiv auf die gesamte Organisation auswirken. Soziale Einrichtungen, die Diversität fördern und ein inklusives Arbeitsumfeld schaffen, profitieren nicht nur von der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern auch von einer verbesserten Arbeitskultur und effizienteren Arbeitsabläufen.

Förderung einer vielfältigen Belegschaft

Eine vielfältige Belegschaft zeichnet sich durch die Integration von Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven, kulturellen Hintergründen und Erfahrungen aus. Dies führt zu:

  • Erhöhung der Innovationsfähigkeit: Mitarbeitende mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Hintergründen bringen neue Ideen und Lösungsansätze in den Arbeitsalltag ein. Diese Vielfalt an Perspektiven fördert die Kreativität und ermöglicht es, Herausforderungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
  • Verbesserte Problemlösungsstrategien: Soziale Einrichtungen stehen oft vor komplexen sozialen Herausforderungen. Eine diverse Belegschaft ist in der Lage, innovative und umfassendere Lösungen zu entwickeln, da die verschiedenen Denkweisen und Erfahrungen zur Verbesserung der Entscheidungsfindung beitragen.
  • Stärkung der Teamdynamik: Teams, die aus Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen bestehen, arbeiten häufig effektiver zusammen, da sie voneinander lernen und sich gegenseitig ergänzen. Dies trägt dazu bei, dass Projekte und Aufgaben effizienter umgesetzt werden.

Verbesserte Mitarbeiterbindung

Die Wertschätzung von Vielfalt und die Schaffung eines inklusiven Arbeitsumfelds wirken sich direkt auf die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung aus. Zu den Vorteilen gehören:

  • Steigerung der Zufriedenheit: Mitarbeitende, die das Gefühl haben, dass ihre individuellen Unterschiede respektiert und geschätzt werden, sind zufriedener in ihrem Job. Ein inklusives Arbeitsumfeld fördert das Wohlbefinden und das Zugehörigkeitsgefühl.
  • Reduzierung der Fluktuation: Zufriedene Mitarbeitende bleiben länger in einer Organisation. Dies ist besonders wichtig in sozialen Einrichtungen, wo die Kontinuität der Betreuung und die langfristige Bindung von Fachkräften entscheidend sind. Eine niedrige Fluktuation spart zudem Rekrutierungskosten und gewährleistet stabile Teams.
  • Höhere Motivation und Produktivität: Inklusion fördert nicht nur das Engagement, sondern auch die Leistung der Mitarbeitenden. Wer sich geschätzt und respektiert fühlt, zeigt eine höhere Arbeitsmotivation, was wiederum zu einer gesteigerten Produktivität beiträgt.

Erhöhte Attraktivität für Fachkräfte

Soziale Einrichtungen, die Diversität und Inklusion gezielt fördern, werden als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen. Dies bringt insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels zahlreiche Vorteile:

  • Gewinnung von Talenten: Eine inklusive Organisation zieht Talente aus verschiedenen demografischen Gruppen an. Fachkräfte, die eine offene und diverse Arbeitskultur schätzen, entscheiden sich eher für Arbeitgeber, die diese Werte leben.
  • Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt: Organisationen, die sich für Vielfalt und Inklusion einsetzen, haben gegenüber anderen Unternehmen einen klaren Vorteil. In Branchen wie dem Sozialbereich, wo der Fachkräftemangel spürbar ist, sind solche Einrichtungen besonders attraktiv.
  • Stärkere Arbeitgebermarke: Einrichtungen, die eine klare Diversität-Strategie verfolgen, positionieren sich positiv im Markt. Diese Wahrnehmung fördert nicht nur die Rekrutierung, sondern auch das Ansehen der Organisation in der Gesellschaft.

Best Practices für die Umsetzung von Diversität und Inklusion im Personalwesen

Die erfolgreiche Umsetzung von Diversität und Inklusion im Personalwesen erfordert gezielte Strategien, die alle Ebenen der Organisation einbeziehen. Dies beginnt bereits beim Rekrutierungsprozess und reicht bis zur täglichen Zusammenarbeit und Gestaltung des Arbeitsumfelds. Soziale Einrichtungen sollten auf nachhaltige Maßnahmen setzen, um eine vielfältige und inklusive Arbeitskultur zu fördern.

Schaffung eines inklusiven Rekrutierungsprozesses

Ein wichtiger Schritt zur Förderung von Diversität und Inklusion ist die Gestaltung eines Rekrutierungsprozesses, der auf Chancengleichheit und Offenheit für verschiedene Hintergründe ausgelegt ist. Dies kann durch mehrere Maßnahmen unterstützt werden:

  • Neutrale und inklusive Stellenausschreibungen: Stellenausschreibungen sollten so formuliert sein, dass sie keine Personengruppe benachteiligen oder ausschließen. Dies bedeutet, genderneutrale Sprache zu verwenden und darauf zu achten, dass die Anforderungen nicht unnötig eingeschränkt werden. Beispielsweise sollten Soft Skills wie Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke betont werden, um eine breite Bewerberbasis anzusprechen.
  • Berücksichtigung von Diversitätskriterien: Im Auswahlprozess sollten Diversitätskriterien bewusst einbezogen werden, um sicherzustellen, dass Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, Geschlechter und anderer Merkmale gleichermaßen Chancen auf eine Anstellung haben. Dies kann durch strukturierte Bewerbungsgespräche und transparente Auswahlkriterien unterstützt werden, die auf Kompetenz und Qualifikation basieren.
  • Vielfältige Rekrutierungskanäle: Um eine diverse Bewerbergruppe zu erreichen, sollten verschiedene Rekrutierungskanäle genutzt werden. Dazu gehören gezielte Plattformen, die bestimmte demografische Gruppen ansprechen, sowie Partnerschaften mit Organisationen, die sich für die Förderung von Minderheiten einsetzen.

Mitarbeiterschulungen zur Sensibilisierung

Regelmäßige Schulungen sind ein essenzielles Instrument, um das Bewusstsein für Diversität und Inklusion zu stärken und unbewusste Vorurteile abzubauen. Diese Schulungen sollten alle Mitarbeitenden einschließen und kontinuierlich angeboten werden, um ein nachhaltiges Verständnis zu fördern:

  • Unconscious Bias Trainings: Schulungen zu unbewussten Vorurteilen helfen dabei, stereotype Denkmuster zu erkennen und deren Auswirkungen auf Entscheidungen im Arbeitsalltag zu minimieren. Durch die Sensibilisierung der Mitarbeitenden wird eine bewusstere und fairere Entscheidungsfindung gefördert.
  • Workshops zur Förderung von Inklusion: Workshops können dazu beitragen, konkrete Maßnahmen zur Förderung von Inklusion im Arbeitsalltag zu entwickeln. Dazu gehören Themen wie die Gestaltung eines inklusiven Arbeitsumfelds, der Umgang mit kulturellen Unterschieden und die Unterstützung marginalisierter Gruppen.
  • Regelmäßige Überprüfung und Feedback: Schulungsprogramme sollten regelmäßig evaluiert und an die Bedürfnisse der Belegschaft angepasst werden. Zudem können Feedback-Runden dabei helfen, Schwachstellen im Inklusionsprozess zu identifizieren und gezielt anzugehen.

Barrierefreiheit am Arbeitsplatz

Eine inklusive Arbeitsumgebung ist ohne Barrierefreiheit nicht vollständig. Soziale Einrichtungen müssen sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden, unabhängig von körperlichen Einschränkungen, gleichberechtigt am Arbeitsleben teilnehmen können. Barrierefreiheit sollte sich dabei auf physische und digitale Bereiche erstrecken:

  • Physische Barrierefreiheit: Gebäude sollten so gestaltet sein, dass sie für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen zugänglich sind. Dazu gehören barrierefreie Zugänge, Aufzüge, breitere Türen und behindertengerechte Sanitäranlagen. Auch Arbeitsplätze selbst sollten flexibel gestaltet werden, um auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingehen zu können.
  • Digitale Barrierefreiheit: In einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt ist es ebenso wichtig, dass IT-Lösungen und Kommunikationsplattformen barrierefrei sind. Webseiten, interne Tools und Dokumente sollten so gestaltet sein, dass sie von Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen problemlos genutzt werden können. Dies beinhaltet beispielsweise die Verwendung von Screenreader-kompatiblen Formaten, Untertiteln für Videoinhalte und leicht verständlichen Benutzeroberflächen.
  • Anpassungen im Arbeitsumfeld: Menschen mit Behinderungen sollten individuelle Unterstützung erhalten, um ihren Arbeitsplatz optimal nutzen zu können. Dies kann durch technische Hilfsmittel, angepasste Arbeitszeiten oder die Bereitstellung von Assistenzmaßnahmen erfolgen. Eine enge Zusammenarbeit mit den betroffenen Mitarbeitenden hilft dabei, maßgeschneiderte Lösungen zu finden, die ihren Bedürfnissen entsprechen.

Langfristige Integration von Inklusion in die Unternehmenskultur

Die nachhaltige Förderung von Diversität und Inklusion erfordert nicht nur einzelne Maßnahmen, sondern die tiefe Verankerung dieser Prinzipien in der Unternehmenskultur. Für soziale Einrichtungen ist es besonders wichtig, Inklusion nicht als kurzfristiges Projekt zu betrachten, sondern als langfristigen Bestandteil der Organisationsstrategie. Dies kann durch eine inklusive Führung, gezielte Mitarbeitendenprogramme und kontinuierliche Überprüfung erreicht werden.

Inklusive Führung

Eine inklusive Führung spielt eine entscheidende Rolle bei der langfristigen Integration von Diversität und Inklusion. Führungskräfte sind maßgeblich dafür verantwortlich, wie Inklusion in der Organisation wahrgenommen und gelebt wird. Durch aktives Vorleben und gezielte Förderung können sie eine respektvolle und offene Arbeitsumgebung schaffen. Zu den wesentlichen Aspekten einer inklusiven Führung gehören:

  • Vorbildfunktion: Führungskräfte sollten Diversität in ihren Teams nicht nur fördern, sondern auch vorleben. Dies bedeutet, offen für verschiedene Perspektiven zu sein, Diskriminierung aktiv entgegenzuwirken und faire, transparente Entscheidungen zu treffen.
  • Förderung einer inklusiven Arbeitsatmosphäre: Inklusive Führung bedeutet, sicherzustellen, dass jede*r Mitarbeitende eine Stimme hat und sich in Entscheidungsprozesse einbringen kann. Eine wertschätzende Kommunikation und regelmäßiges Feedback tragen dazu bei, dass sich alle Mitarbeitenden respektiert und eingebunden fühlen.
  • Weiterbildung und Coaching: Führungskräfte sollten regelmäßig geschult werden, um ihre Kompetenzen im Bereich Diversität und Inklusion zu erweitern. Schulungen zu unbewussten Vorurteilen, Kommunikationsstrategien und interkultureller Kompetenz sind hierbei besonders wichtig, um eine offene und faire Führungskultur zu fördern.

Mitarbeitenden-Netzwerke und Mentoring-Programme

Mitarbeitenden-Netzwerke und Mentoring-Programme sind wirksame Instrumente, um Inklusion langfristig zu fördern und die Mitarbeitenden stärker in die Organisation zu integrieren. Diese Programme bieten nicht nur die Möglichkeit zum Austausch, sondern stärken auch das Zugehörigkeitsgefühl und die berufliche Weiterentwicklung.

  • Mitarbeitenden-Netzwerke: Netzwerke, die auf Diversität und Inklusion ausgerichtet sind, bieten Mitarbeitenden die Chance, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen. Solche Netzwerke fördern das Gemeinschaftsgefühl und helfen, Barrieren im Arbeitsalltag zu überwinden.
  • Mentoring-Programme: Mentoring ist eine gezielte Maßnahme, um den beruflichen Aufstieg von Mitarbeitenden aus unterrepräsentierten Gruppen zu unterstützen. Erfahrene Führungskräfte oder Kolleg*innen bieten hier Beratung und Unterstützung bei der Karriereentwicklung. Ein gut strukturiertes Mentoring-Programm hilft dabei, das Potenzial der Mitarbeitenden zu entfalten und fördert langfristig die Vielfalt in Führungspositionen.
  • Förderung der beruflichen Entwicklung: Durch gezielte Schulungen und Weiterbildungen im Rahmen von Mitarbeitenden-Netzwerken und Mentoring-Programmen wird sichergestellt, dass alle Mitarbeitenden gleiche Chancen zur Weiterentwicklung haben. Dies stärkt das Engagement und die langfristige Bindung an die Organisation.

Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung

Die Integration von Diversität und Inklusion erfordert eine fortlaufende Überprüfung der getroffenen Maßnahmen und eine kontinuierliche Anpassung an die sich wandelnden Anforderungen. Dies stellt sicher, dass die Organisation flexibel und offen für neue Herausforderungen bleibt.

  • Regelmäßige Evaluation der Maßnahmen: Um sicherzustellen, dass Diversität- und Inklusionsmaßnahmen wirksam sind, sollten sie regelmäßig evaluiert werden. Dazu können interne Befragungen der Mitarbeitenden, Feedbackgespräche und externe Audits gehören. Durch solche Bewertungen können eventuelle Schwachstellen aufgedeckt und Verbesserungen gezielt umgesetzt werden.
  • Anpassung an neue Gegebenheiten: Diversität und Inklusion sind dynamische Themen, die ständiger Veränderung unterliegen. Neue gesetzliche Vorgaben, gesellschaftliche Entwicklungen oder interne Bedürfnisse erfordern eine kontinuierliche Anpassung der Maßnahmen. Die Organisation sollte offen sein für Veränderungen und bereit, bestehende Strategien anzupassen.
  • Transparente Berichterstattung: Die regelmäßige Berichterstattung über die Fortschritte und Erfolge im Bereich Diversität und Inklusion trägt zur Transparenz und zum Vertrauen innerhalb der Organisation bei. Mitarbeitende und Stakeholder sollten über die erreichten Ziele und die geplanten Maßnahmen informiert werden.

Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich Diversität und Inklusion

Die Förderung von Diversität und Inklusion bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Soziale Einrichtungen, die sich auf die Stärkung dieser Werte konzentrieren, stehen oft vor Hürden, die nur durch gezielte Maßnahmen und langfristige Strategien überwunden werden können. Zwei zentrale Herausforderungen sind die Überwindung von unbewussten Vorurteilen und die Förderung von Vielfalt in Führungspositionen.

Überwindung von Vorurteilen

Unbewusste Vorurteile, auch als Unconscious Bias bekannt, sind tief verwurzelte Denkmuster, die oft unbemerkt Einfluss auf Entscheidungen im Arbeitsalltag nehmen. Diese Vorurteile können trotz bester Absichten zu Diskriminierung und Ungleichbehandlung führen, insbesondere in Situationen wie der Personalrekrutierung, der Beförderung oder der Zuweisung von Aufgaben.

  • Schulungen zu Unconscious Bias: Eine der wirksamsten Maßnahmen zur Minimierung von unbewussten Vorurteilen sind regelmäßige Schulungen für alle Mitarbeitenden. In diesen Trainings lernen Teilnehmende, ihre eigenen Vorurteile zu erkennen und deren Einfluss auf ihre Entscheidungen zu hinterfragen. Dies fördert eine bewusste und faire Entscheidungsfindung, die auf Kompetenz und Leistung basiert.
  • Transparente Entscheidungsprozesse: Ein weiterer Lösungsansatz besteht in der Einführung transparenter Entscheidungsprozesse. Klare Kriterien für Beförderungen, Gehaltsentscheidungen oder die Einstellung neuer Mitarbeitender reduzieren die Gefahr, dass unbewusste Vorurteile Entscheidungen beeinflussen. Standardisierte Auswahlverfahren und anonyme Bewerbungsverfahren können dazu beitragen, Entscheidungen objektiver zu gestalten.
  • Vielfalt im Bewerbungsprozess fördern: Um unbewusste Vorurteile von Anfang an zu minimieren, können soziale Einrichtungen ihre Rekrutierungsstrategien diversifizieren. Dies umfasst die gezielte Ansprache von Bewerber*innen aus unterrepräsentierten Gruppen und die Sicherstellung, dass alle Prozesse auf Chancengleichheit ausgerichtet sind.

Vielfalt in Führungspositionen

Die Förderung von Vielfalt in Führungspositionen bleibt eine der größten Herausforderungen für viele Organisationen. Obwohl soziale Einrichtungen auf allen Ebenen um Inklusion bemüht sind, spiegelt sich diese oft nicht in den höchsten Führungsebenen wider. Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen haben seltener Zugang zu Führungspositionen, was nicht nur ihre Karriereentwicklung hemmt, sondern auch die gesamte Organisation in ihrer Diversitätsstrategie zurückhält.

  • Gezielte Entwicklungsprogramme für Führungskräfte: Um die Vielfalt in Führungspositionen zu stärken, sollten gezielte Entwicklungsprogramme angeboten werden. Diese Programme können Mentoring, Coaching und Schulungen umfassen, die speziell auf die Förderung von Führungskräften aus unterrepräsentierten Gruppen abzielen. Durch gezielte Unterstützung werden Potenziale erkannt und gefördert, was langfristig zu mehr Diversität auf Führungsebene führt.
  • Förderung von inklusiven Karrierewegen: Die Schaffung klarer und inklusiver Karrierewege, die Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen berücksichtigen, ist entscheidend. Führungskräfte sollten regelmäßig identifiziert und gefördert werden, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft oder anderen persönlichen Merkmalen. Inklusion muss in jeder Phase der beruflichen Entwicklung gefördert werden, um langfristig eine diverse Führungsebene zu schaffen.
  • Vorbilder und Role Models: Führungskräfte, die selbst Teil unterrepräsentierter Gruppen sind, spielen eine wichtige Rolle als Vorbilder. Sie können andere Mitarbeitende inspirieren und zeigen, dass Vielfalt auch auf den höchsten Ebenen der Organisation möglich ist. Die Sichtbarkeit von Role Models hilft, Barrieren zu durchbrechen und fördert die Vorstellung, dass Führungspositionen für alle erreichbar sind.

Kontinuierliche Reflexion und Anpassung

Sowohl die Überwindung von Vorurteilen als auch die Förderung von Vielfalt in Führungspositionen erfordern kontinuierliche Reflexion und Anpassung der Maßnahmen. Organisationen sollten ihre Fortschritte regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass die ergriffenen Maßnahmen tatsächlich zu einer inklusiveren Arbeitskultur führen.

  • Regelmäßige Überprüfung der Maßnahmen: Es ist wichtig, die Wirksamkeit von Maßnahmen wie Schulungen und Entwicklungsprogrammen regelmäßig zu bewerten. Dies kann durch Feedback von Mitarbeitenden, die Analyse von Beförderungsdaten und externe Audits erfolgen. Nur so können Schwachstellen identifiziert und gezielt behoben werden.
  • Anpassung an neue Herausforderungen: Diversität und Inklusion sind dynamische Prozesse, die ständiger Weiterentwicklung bedürfen. Organisationen sollten flexibel auf neue Herausforderungen reagieren und bereit sein, bestehende Strategien anzupassen. Neue gesellschaftliche Trends, gesetzliche Vorgaben oder interne Entwicklungen erfordern oft Anpassungen der Diversität-Strategie.
Matthias Böhm
Matthias Böhm
Matthias engagiert sich aktiv in der sozialen Integration, indem er Menschen in herausfordernden Lebenslagen unterstützt und das Verständnis zwischen verschiedenen sozialen Gruppen fördert. Sein Ansatz zeichnet sich durch Empathie und Zielorientierung aus, wobei er besonderen Wert darauf legt, die Motivation der Einzelnen zu stärken und deren individuelle Potenziale zu entfalten.

Informationen

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