Die Sprachentwicklung ist ein entscheidender Meilenstein in den ersten Lebensjahren. Sie beeinflusst nicht nur das Denken, sondern auch das soziale Verhalten, das Lernen und die emotionale Entwicklung.
🎯 Doch was, wenn Kinder sprachliche Unterstützung brauchen? Oder mehr Motivation zum Sprechen?
📱 Sprachförder-Apps bieten hier eine digitale Unterstützung – ergänzend zu realer Kommunikation und Interaktion.
Wie Apps die Sprachentwicklung unterstützen können
Apps ersetzen keine Gespräche mit echten Menschen – aber sie können sprachliche Anreize schaffen, den Wortschatz erweitern und gezielt fördern.
✅ Vorteile von Sprachförder-Apps:
Vorteil | Begründung |
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Spielerisches Lernen | Kinder lernen intuitiv durch visuelle Reize und Wiederholung |
Interaktivität | Direkte Rückmeldungen fördern aktives Sprechen |
Personalisierung | Inhalte können dem Entwicklungsstand angepasst werden |
Motivation | Viele Kinder sind begeistert von Tablet oder Smartphone – das lässt sich positiv nutzen |
Ergänzung zur Sprachtherapie | Besonders bei logopädischer Begleitung einsetzbar |
💡 Wichtig: Apps sind ein Werkzeug – kein Ersatz für Zuwendung, Vorlesen und Gespräche.
Worauf Eltern & Pädagog*innen bei Sprach-Apps achten sollten
✅ Kriterium | 💬 Warum es wichtig ist |
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Altersgerechte Inhalte | Sprache, Bilder und Übungen müssen verständlich sein |
Werbefrei & datensicher | Keine Ablenkung oder unerlaubte Datennutzung |
Sprachlich korrekt | Aussprache, Grammatik & Satzbau müssen stimmen |
Sprachbegleitung statt passivem Konsum | Kind soll sprechen, nicht nur tippen oder hören |
Offline-Funktion (optional) | Auch ohne WLAN nutzbar – z. B. im Urlaub oder auf Reisen |
Die besten Apps zur Sprachförderung bei Kindern
🟢 1. BlaBlaBox (kostenfrei – empfohlen ab 4 Jahren)
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Funktionen: Lauttraining, Wortspiele, Silbentraining
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Besonderheit: Entwickelt mit Logopäd*innen, sehr intuitive Oberfläche
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Zielgruppe: Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerung
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Plattform: iOS & Android
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Link: blablabox.de
🟢 2. Nele Neuhaus: Lesespiele für Leseanfänger (kostenpflichtig, ca. 3 €)
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Funktionen: Wortschatztraining, Sprachverständnis
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Besonderheit: Spielerisch in kindgerechter Erzählwelt eingebettet
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Zielgruppe: Vorschule & 1. Klasse
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Plattform: iOS & Android
🟢 3. Lautarium (kostenlos)
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Funktionen: Lautbildung, Silbenreime, Artikulationsübungen
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Besonderheit: Logopädie-Ansatz, gut für Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche
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Plattform: iOS & Android
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Link: lautarium.de
🟢 4. Wörterzauber – Sprachförderung für Kinder (kostenpflichtig)
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Funktionen: Wortbildung, Satzbau, semantische Felder
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Besonderheit: Verschiedene Spielmodi & Schwierigkeitsstufen
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Zielgruppe: Kita bis Grundschule
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Plattform: iOS & Android
🟢 5. Piktoria (kostenlos, für Kinder mit Sprachbarrieren)
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Funktionen: Kommunikation über Bildsymbole
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Besonderheit: Unterstützt nonverbale Kinder, z. B. bei Autismus oder Mutismus
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Plattform: Android
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Ideal für: Kita, Sprachheilpädagogik
🟢 6. Leo – Lern-App für den Wortschatz (kostenfrei mit In-App-Käufen)
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Funktionen: Bild-Wort-Zuordnung, Hörverständnis
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Besonderheit: Verschiedene Themenfelder (Tiere, Farben, Alltag)
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Zielgruppe: 4–7 Jahre
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Plattform: Android
Wie man Sprachförder-Apps sinnvoll einsetzt
✅ Praxis-Tipp | 💡 Warum das funktioniert |
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Gemeinsam nutzen | Kind lernt besser, wenn eine Erwachsener mitmacht |
Apps als Anlass für Gespräche nutzen | Danach über Bilder & Wörter reden |
Zeit begrenzen (max. 15–20 Minuten) | Konzentration nicht überfordern |
Ergebnisse im Alltag aufgreifen | Neue Wörter bewusst einsetzen („Wie hieß das nochmal in der App?“) |
Apps nicht nur zum „Ruhigstellen“ nutzen | Ziel: aktive Sprachförderung, nicht Passivität |
Tipps für verschiedene Altersstufen
👶 Kinder unter 3 Jahren
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Kaum oder keine App-Nutzung empfohlen
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Lieber: Bilderbücher, Lieder, Fingerspiele
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Wenn doch: max. 5–10 Minuten, immer mit Erwachsenem zusammen
👧 Kinder von 3–6 Jahren
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Erste Wortschatz-Apps möglich (z. B. BlaBlaBox, Leo)
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Sprachspiele mit viel Interaktion (Tippen, Nachsprechen, Hören)
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Nicht mehr als 20 Minuten täglich
🧒 Kinder ab 6 Jahren
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Apps mit Satzbau, Reimen, Wortfamilien
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Apps als Ergänzung zu Schulmaterialien oder Sprachtherapie
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Selbstständige Nutzung möglich – mit Begleitung
Was Sprachförderung zusätzlich braucht – über die App hinaus
✔ Viel sprechen! Fragen stellen, antworten lassen, nachfragen
✔ Vorlesen! Bücher wecken Sprachlust und erweitern den Wortschatz
✔ Singen & Reimen! Musik fördert Sprachrhythmus & Artikulation
✔ Bewegung & Sprache kombinieren! Z. B. mit Bewegungsliedern
✔ Geduld! Sprachentwicklung ist individuell und braucht Zeit
Digitale Sprachförderung kann unterstützen – aber nicht ersetzen
✔ Sprachförder-Apps sind eine gute Ergänzung zur klassischen Sprachbildung
✔ Sie motivieren, visualisieren und bringen Struktur in Übungen
✔ Entscheidend ist der gemeinsame, begleitete Einsatz, nicht der Bildschirm alleine
✔ Wer gute Apps kennt und richtig einsetzt, kann spielerisch Sprachkompetenz fördern
💡 Die besten Sprach-Apps sind nicht die, die am meisten blinken – sondern die, die Kinder zum Sprechen, Denken und Mitmachen einladen.