🧱 Wie wirken sich Stahlträger und Beton auf das WLAN-Signal aus?

Du hast ein modernes Haus mit viel Beton, vielleicht sogar mit Sichtbetonwänden oder Stahlträgern – und trotzdem oder gerade deswegen: Dein WLAN ist langsam, unzuverlässig oder bricht immer wieder ab? Dann ist es höchste Zeit, sich mit einem entscheidenden Faktor zu beschäftigen: der baulichen WLAN-Feindlichkeit durch Beton und Stahl.

„WLAN liebt Luft – und hasst Massives.“
Beton und Stahl sind die häufigsten Ursachen für schlechten Empfang in Gebäuden – vor allem bei 5 GHz-Netzen.

📶 Grundlagen: So funktioniert WLAN

WLAN nutzt elektromagnetische Funkwellen, um Daten zwischen Router und Endgeräten zu übertragen – meist im:

  • 2,4-GHz-Band (gute Reichweite, schlechte Geschwindigkeit)

  • 5-GHz-Band (hohe Geschwindigkeit, empfindlich gegenüber Hindernissen)

  • 6-GHz-Band (Wi-Fi 6E – noch empfindlicher, dafür schneller)

Diese Funkwellen sind vergleichbar mit Lichtwellen: Sie werden reflektiert, gebrochen oder geschluckt – je nachdem, welches Material sie durchdringen müssen.

🧱 Warum Beton und Stahl WLAN blockieren

1. 🔩 Stahlträger – der unsichtbare WLAN-Killer

  • Stahl reflektiert Funkwellen fast vollständig

  • Es kommt zu Mehrwegeausbreitung (Signal kommt mehrfach & gestört an)

  • Große Stahlträger in Decken, Trägerwänden oder Treppenhäusern führen zu „Funklöchern“

2. 🧱 Beton – besonders dämpfend durch Dichte

  • Je dicker und dichter der Beton, desto mehr Energie verliert das Signal

  • Beton enthält häufig Stahlarmierungen (Bewehrung) – doppelte Dämpfung

  • Sichtbeton & Fertigteile sind oft noch dichter als Mauerwerk

Material Dämpfung (dB) bei 2,4 GHz Dämpfung (dB) bei 5 GHz
Ziegelmauer (24 cm) ~8 dB ~12 dB
Stahlbetonwand (20 cm) ~15–20 dB ~25–30 dB
Glas mit Metallbeschichtung ~20 dB ~30 dB
Holzdecke ~2–4 dB ~6–8 dB

📌 Je höher die Dämpfung, desto schwächer kommt das Signal an.
Schon 10 dB Dämpfung bedeuten halbierte WLAN-Signalstärke.

📡 Typische Probleme in Beton- und Stahlbauten

Problem Ursache
📉 Plötzlicher Empfangsabbruch Stahlträger oder Betondecke zwischen Router & Gerät
🚪 Signal reicht nicht in Nachbarzimmer Massive tragende Wände mit Stahlbetonblockierung
🧭 WLAN nur in einer Ecke verfügbar Reflexionen & Abschirmung durch zentrale Träger
🔄 Netzwechsel zwischen Etagen Stockwerkübergreifende Signale werden geschluckt
📶 WLAN-Kameras oder Smart-Home-Geräte instabil Metallverkleidung, Außenwände oder Kellerbeton

1. 📍 Router strategisch positionieren

  • Möglichst zentral im Gebäude

  • Hoch aufgestellt, nicht im Schrank oder hinter Möbeln

  • Abstand zu Stahlträgern und Betonwänden

2. 📶 Mesh-WLAN nutzen statt einzelner Repeater

  • Besseres Roaming & weniger Störungen bei Bewegung

  • Vermeidet doppelte Dämpfung durch mehrstufige Verstärker

  • Jeder Mesh-Knoten ist eine eigene kleine Funkzelle

3. 🧱 Verstärker clever platzieren

  • Nicht hinter Wänden! Verstärker muss das Signal vom Router noch gut empfangen können

  • Zwischen zwei Stahlbetondecken idealerweise auf der Treppe oder im Flur

4. 🧑‍🔧 Powerline + WLAN kombinieren

  • Nutzt Stromleitung als Datenleitung

  • Nur sinnvoll bei hochwertigem Stromnetz ohne Störungen

  • Am Ende der Leitung WLAN-Sender einstecken

5. 🔌 Netzwerkkabel verlegen – wo möglich

  • Bei Neubau oder Renovierung: Ethernetdosen vorbereiten

  • Kabel durch Leerrohre in andere Stockwerke ziehen

  • Kombination: Kabel bis zum Mesh-Knoten – dann WLAN ab dort

🧠 Profi-Tipps für schwierige Gebäude

  • 💡 2,4 GHz-Band bevorzugen, wenn Reichweite wichtiger als Speed ist

  • 🔎 WLAN-Analyzer-Apps verwenden, um Hindernisse zu erkennen

  • 🛠️ Outdoor-Access Points für Garten oder Garage einsetzen (wetterfest & stark)

  • 🧯 Router auf wenig genutzte Kanäle stellen – insbesondere im 2,4-GHz-Band (z. B. Kanal 1, 6 oder 11)

📋 Checkliste: WLAN-Optimierung in Betonhäusern

Punkt Erledigt?
🔲 Router außerhalb von Schränken, hoch & zentral platziert
🔲 WLAN-Mesh-System mit mehreren Knoten im Einsatz?
🔲 Betonwände und Stahlträger bei Planung berücksichtigt?
🔲 Powerline-Adapter zur Signalweitergabe getestet?
🔲 Ethernetdosen in stockwerkübergreifenden Räumen vorhanden?

📌 Wenn 2 oder mehr Punkte offen sind, lohnt sich eine WLAN-Gebäudeanalyse.

🧠 Beton und Stahl – WLAN-Bremser mit Lösungspotenzial 🧱📶

„Massive Bausubstanz muss kein WLAN-Killer sein – wenn man’s richtig macht.“

Stahl und Beton:

  • dämpfen und reflektieren WLAN-Signale – vor allem bei 5 und 6 GHz

  • führen zu Funklöchern, Abbrüchen und instabilen Verbindungen

  • erfordern durchdachte Technik wie Mesh, Powerline oder Ethernetlösungen

Mit smarter Planung, modernem Equipment und fundiertem Verständnis kannst du selbst in anspruchsvollen Bauwerken stabiles WLAN realisieren – für Streaming, Smart Home & Arbeit ohne Frust.

Matthias Böhm
Matthias Böhm
Matthias engagiert sich aktiv in der sozialen Integration, indem er Menschen in herausfordernden Lebenslagen unterstützt und das Verständnis zwischen verschiedenen sozialen Gruppen fördert. Sein Ansatz zeichnet sich durch Empathie und Zielorientierung aus, wobei er besonderen Wert darauf legt, die Motivation der Einzelnen zu stärken und deren individuelle Potenziale zu entfalten.
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